Hotels - Motels - Verpflegung

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                                                                              Siehe auch Motels-Hotels bei Wichtiges?


 

Restaurants - Essen - Fast Food

So wie sich die Germanen auf dem Rückflug nach den heimischen und gewohnten Genüssen sehnen, genauso sehnen sich die Amerikaner nach einer dreiwöchigen Europareise, wo sie in den besten Lokalen gegessen haben, nach ihrem lapprigen Brot und den viel zu fetten Speisen. Jedem das Seine.

Ein Lokal in dem man gut essen kann, erkennt man meist an der Schlange von Leuten, die dort auf einen freien Tisch warten. Abends sind die Preise in den Restaurants teurer als zur Mittagszeit, oft erheblich. Glücklich sind die Mittagesser. Ein Restaurant zu betreten und sich gleich an einen Tisch zu setzen, oder gar zu Fremden, wäre ein unverzeihlicher Fehler. Platzanweiser/innen führen zu einem freien Tisch, wobei dem Wunsch des Gastes entsprochen wird. Man sollte sich nicht ärgern wenn nicht gleich ein Platz angeboten wird, obwohl genügend freie Tische vorhanden sind. Das liegt nicht an der Trägheit des Personals, sondern es werden nur so viele Gäste eingelassen, was Bedienung und Küche schaffen, oder schaffen sollten. Noch während die Speisekarte vorgelegt wird, erhält man ein Glas Eiswasser. Diese Überlieferung aus alter Zeit. als man dem Gast nach langer, anstrengender und staubiger Kutschenreise schnell eine Erfrischung bot, hat sich bis in die heutige Zeit erhalten, obwohl einige Lokale diesen Service eingestellt oder Eiswasser nur noch auf Wunsch ausgeben, angeblich aus Gründen der Wasserknappheit.
 Wenn nicht einer am Tisch bezahlen möchte, muss schon bei der Bestellung gesagt werden, dass man getrennte Rechnungen haben möchte (seperate checks).
Salat ist in Amerika obligatorisch. Er ist immer im Preis inbegriffen, wenn ein Hauptgericht bestellt wird (gelegentlich kann man zwischen Suppe und Salat wählen). Man wird gefragt welches "Dressing" zum Salat gewünscht wird. Zur Wahl stehen u.a. "italian" - "ranch" - "house" - "bluecheese" und "1000 Islands". Viele Restaurants haben eine Salatbar wo man sich aus einer Vielzahl von Salatsorten selbst bedienen kann so oft man möchte. Für Salatliebhaber ist Amerika ein kulinarisches Paradies. Wer gerne Salat isst, oder einen Schontag einlegen möchte, kann die Salatbar auch als Hauptgericht bestellen (saladbar only).
 Auf jeder Speisekarte werden immer eine Anzahl Steaks zu finden sein. Ein Filetsteak in unserem Sinne heißt "Filet Mignon", wenn man ein besonders günstiges Steak auf einer Karte findet, kann man mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass es ein "chopped" Steak, ein Gehacktes ist. In den besseren Lokalen schämt man sich des Wortes "Hamburger" und nennt das Ding "Salisbury Steak" oder der Küchenchef kreiert einen mehr oder weniger poetischen Fantasienamen.
 Steaks werden mit Zusätzen bestellt: "well done" (gut durch) - "medium well" (fast durch) - "medium" (halb durch) - "medium rare" (ziemlich blutig) oder "rare" ( kurz angebraten). Außer Salat sind meist zwei oder drei Beilagen inbegriffen: verschiedene Arten von Kartoffeln, Reis und/oder eine Gemüsesorte, die meist nur kurz angedünstet ist.

Wenn wir schon beim Essen sind, so möchte ich gleich einem Vorurteil zu Leibe rücken, nämlich, dass amerikanisches Essen absolut geschmacksneutral sei, so dass man mit geschlossenen Augen nicht einmal eine Kartoffel von einem Steak unterscheiden könne. In einem Punkt gebe ich den Kritikern sogar recht: fast alle Gerichte kommen gewürzarm auf den Tisch (Pizza u. ä. ausgenommen). In Amerika will man es dem Gast selbst überlassen, wie stark und womit er seine Speisen salzt und würzt.
Das Frühstück ist reichlich, gut und abwechslungsreich, abgesehen vom "Continental" siehe auch Wichtiges und Unwichtiges . Für das Brot kann ich allerdings nur die Note "mangelhaft" vergeben. Es gibt mittlerweile in vielen Supermärkten recht ordentliche Brötchen. Ohne Eier kein Frühstück. Unser 4 Minuten Ei im Eierbecher ist unbekannt. Ich glaube, dass ein Amerikaner noch nie einen Eierbecher gesehen hat. Rühreier, "scrambled eggs", heißen die amerikanischen Frühstücksfreuden. Spiegeleier werden "sunny side up" genannt und man kann sie auch "over easy" (Spiegeleier von beiden Seiten gebraten) bestellen. Toast gibt es immer, oft auch Bagels aber Brot in unserem Sinne nie. Bei uns kann man Brot in Dosen kaufen und mitnehmen.

Getränke werden immer mit viel, viel Eiswürfeln serviert deshalb sollte man bei der Bestellung immer "no ice" sagen. Meist ist das Getränk ohnehin schon recht kalt und gegebenenfalls kann man immer noch Eiswürfel nachbestellen.

Gezapftes Bier (draft)  hat wenig oder gar keinen Schaum. Es wird nicht "bitte ein Bier" verlangt, sondern die Sorte, das erspart der Bedienung das Aufzählen von zahlreichen Biersorten, von denen man ohnehin fast keine kennt. Brauereiabhängige Lokale wie bei uns gibt es so gut wie nicht und so kommt es, dass Restaurants oft bis zu zwanzig verschiedene Biere anbieten, oft auch mehr.
Oft werden "well drinks" angeboten. Darunter versteht man Longdrinks mit meist namenlosen Spirituosen, z.B. Gin Tonic, Scotch & Soda, Wodka Tonic, Tequilla Sunrise, Cola Brandy, Whiskey Soda  usw. Bei uns könnte ein "Hauswein" als Vergleich dienen. Will man ein Getränk mit einer bestimmten Marke, dann heißt das "calldrink"  oder eben die gewünschte Sorte. Welldrink oder auch Raildrink sind benannt nach der Arbeitsplatte der Barkeeper, die well oder rail heißen.
 
Die Preise sind ähnlich wie bei uns in Mitteleuropa. Hotelrestaurants sind teurer als Coffe-Shops, das sind  Gaststätten, keine Cafes. In den Lokalen erwarten und erhalten (zumindest von Amerikanern) ein Bedienungsgeld von 10 bis 15 Prozent, in guten Restaurants gar 20%. Es ist kein Trinkgeld (Tip) sondern die Bezahlung der Serviceleistung das ist Europäern schwer zu vermitteln. Amerikaner würden sich zu Tode schämen, wenn sie beim Gehen keinen Tip hinterlassen würden, wahrscheinlich hätten sie dann schlaflose Nächte. Dieses Geld wird beim Verlassen des Lokals einfach auf dem Tisch liegengelassen oder auf die Kreditkartenrechnung dazugeschrieben. Es mag für uns recht ungewöhnlich sein, einfach Geld auf dem Tisch liegen zu lassen, für Amerikaner ist das eine Selbstverständlichkeit. Auf vielen Speisekarten steht "Service and tax not included". In Touristenhochburgen wie z.B. in Miami haben viele Lokale Aufsteller auf den Tischen in  denen in vier oder fünf Sprachen steht, dass es üblich ist, das Bedienungsgeld in Höhe von 15% zu begleichen. Einige Lokale sind bereits dazu übergegangen, das Serviceentgelt direkt auf die Rechnung zu setzen. Das wäre mir und sicher vielen Amerikareisenden die liebste Möglichkeit. Merke: Nicht nur Schotten sind geizig!
  
Lokale der Fastfood-Ketten gibt es an jeder Ecke. Da wird kein Servicegeld gegeben aber in Buffet Lokalen schon, so zwischen 5 und 10 Prozent denn die Bedienungen bringen Getränke und räumen die Tische ab. Mac ist schaurig gut wie bei uns, nur etwas günstiger. Der König der Burger und Wendys sind auch nicht anders. Wenn man ein einigermaßen ordentlichen Brötchen haben möchte, ist Arbys zu empfehlen. Die haben kein Gehacktes sondern Roastbeef in Scheiben. Carls jr. hat oft ordentliche "baked potatoes" mit diversen Füllungen. Taco Bell hat günstige Gerichte mit mexikanischem Einschlag, ebenso der Hühnerladen Loco Pollo (verrücktes Huhn). Kentucky Fried Chicken und Subway sind mittlerweile auch bei uns bekannt. Jack in the Box und viele andere findet man an entlang der Straßen innerhalb der Orte.

Falls man einfach und preiswert essen, jedoch bedient werden möchte, empfehlen sich die Buffetlokale Shoney's, Sizzler, Ponderosa, J.B.s (überwiegend in Utah), Golden Corral, Western Sizzlin.  Pizza Hut (Pizza-Hütte), Waffle House, Roy Rogers, Dennis und viele andere Ketten sind ok. Sie alle unterliegen der ständigen Kontrolle der Franchise-Geber und sind weit verbreitet. Wenn man günstig und schnell etwas essen möchte sind sie ideal. Im ganzen Land gibt es diese Abfütterungsstationen mit den gleichen Gerichten und zum selben Preis, einige sind nur regional zu finden. Nicht alle schenken Alkohol aus!
 
 Wer ein paar Spartage einlegen möchte, kann in Supermärkten einkaufen und im Hotelzimmer oder auf einem der schönen "Roadside Table" essen. Auf Wunsch bekommt man in den Märkten gratis Plastikbesteck und man packt die Einkäufe zusammen mit Salz, Pfeffer, Senf und Servietten ein. Wenn man unterwegs grillen möchte, kauft man Holzkohle und einen billigen Rost, denn auf den Grillstationen an den Straßen tanzten bestimmt schon Mäuse und im Westen schleckten die Kojoten die Reste der Grills ab. Einen Vorrat an Getränken sollte man sich bereits kurz nach der Ankunft besorgen. Zu den großen, weit verbreiteten Supermarktketten gehören Ralphs - Vons - Acme - Kroger - Albertsons - Safeway -Publix - Raleys und viele andere. Die großen Einkaufserlebnisse wie z.B. Walmart und Target haben auch eine Lebensmittel Abteilung. Alle haben auch eine Bäckerei, manche mit relativ guten Brötchen, eine Metzgerei sowie große Obst- und Gemüseabteilungen. In den großen Shopping Malls gibt es nur sehr selten Lebensmittelmärkte.
Die Supermarkpreise für Selbstversorger sind in etwa so teuer wie hier. Achtung, teurer ist Butter und Milchprodukte. Mittlerweile gibt es immer mehr "Aldi" Läden die jedoch überwiegend das übliche, amerikanische Sortiment haben. Oft kann man auch Billigpreis- Superstores antreffen die ihre Waren in Kartons in den Regalen liegen haben.
In fast allen Supermärkten kann man sich eine "Shoppers Card" ausstellen lassen. Das dauert ein paar Minuten und bei der angefragten Adresse gibt man eine Moteladresse an. Mit diesen Karten gibt es verschiedene Artikel stark ermäßigt. Es lohnt sich auf alle Fälle, besonders wenn man länger bleibt und es kostet nichts.
 Nicht alle Supermärkte haben 24 Stunden geöffnet aber in größeren Städten schon.
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Hier klicken und fast alles über die kulinarischen Gepflogenheiten der USA erfahren:             Quelle: wikivoyage

Fortsetzung folgt in lockeren Abständen
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