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Stories & Geschichtchen 

Die Rt. 66 ist historisch gesehen eine der berühmtesten Straßen Amerikas. Als Anfang der 1930er Jahre die Rezession kam und auch noch der dringend gebrauchte Regen ausblieb, sodass die Felder und Äcker im Mittleren Westen austrockneten, verkauften viele Farmer ihre Anwesen für einen Spottpreis und zogen nach Kalifornien, dem vermeintlich gelobten Land.

Es gab nur einen Weg, nur eine Straße, die direkt in den Westen führte.Das war die Rt.66, die Mutter aller Straßen. Ungeteert in der damaligen Zeit, erst 1937 wurde die schwache Teerdecke vollendet. Für die Schönheit der Landschaft hatten sie, die nach Westen zogen, keinen Blick. Die ersten Arbeiter wurden gebraucht, gut bezahlt und gut behandelt. Das wurde im Mittleren Westen bekannt und so kamen immer mehr. Zu viele kamen. Sie wollten schnell Arbeit bekommen, das war das große Ziel. Dass sie, die zu spät kamen, nachdem sie in Kalifornien angekommen sind, ausgenutzt und wie Sklaven behandelt wurden, wussten sie auf dem Weg noch nicht. Die alte, originale Rt. 66 ist heute nur noch in kurzen Teilabschnitten vorhanden. Sie führt durch die Staaten Illinois, Missouri, Oklahoma, Texas- Panhande, New Mexico, Arizona und endet an einem Gedenkstein in Santa Monica in Kalifornien.Viele wollen, aus welchen Gründen auch immer, ihre Traumstraße abfahren.

Die Rt.66 beginnt in Chicago und da geht das Problem schon los. Fast alle sind ja mit einem Leihwagen unterwegs und das kostet gutes Geld, wenn er am Ende der Rt. 66 in L.A. wieder zurückgegeben wird. Wenige haben so viel Zeit, dass sie auf einer anderen Strecke wieder zum Ausgangspunkt zurück fahren können. Eingefleischten Motorradfans kann man diese Tour sowieso nicht ausreden denn die fahren auf der Rt.66 auch bei Hitze, Regen und bei einem Sandsturm, der durch alle Kleider geht. Landschaftlich einigermaßen interessante Strecken sind nur noch recht selten. Sehenswürdigkeiten kann man auf der Rt.66 meistens nur dann sehen, wenn man seitliche Abstecher macht, die allerdings zeitaufwändig sind, sie sind aber bestimmt sehenswerter als die Landschaft entlang der Rt.66.

 

Alle paar Jahre wird im TV der schwarzweiss Film "Früchte des Zorns" gezeigt, gedreht nach dem Roman von John Steinbeck mit Henry Fonda in der Hauptrolle. Der Film schildert die Lebensumstände der Farmer und ihren Weg in den Westen. Sehenswert! (Der Film war in USA einige Jahre verboten, zu nahe an der Realität).Wenn man auf der Rt.66 nur mal reinschnuppern möchte, fährt man durch Williams, nimmt die (relativ) schöne, original erhaltene Straße von Seligman nach und durch Kingman, ich bin die Strecke zu Zeiten gefahren, als es noch keine andere Möglichkeit gab, denn die I-40 war auf dem Abschnitt noch nicht fertiggestellt. Aufregend ist sie meiner Meinung nach nicht, besucht in Kingman das 66er Museum und fährt weiter zum alten Goldgräberort Oatman, alles in Arizona, westlich von Flagstaff. Auf dem Weg nach Oatman haben Maultierbesitzer das Geld gemacht, das die armen Farmer gerne verdient hätten. Die Strecke ist teilweise ziemlich steil und war damals recht beschwerlich für die altersschwachen Minitrucks. Viele blieben am Berg hängen und die vorgespannten Maultiere verdienten Dollars für ihre Besitzer.

 

In Oatman sollte man sich etwas Zeit nehmen (ich nenne Oatman immer "Eselstadt"). Vor über 100 Jahren war Oatman ein blühender Goldgräberort. In den Bergen rund um den Ort wurde kostbares Erz gefunden, die Goldgräber waren meist Einzelpersonen und hatten nur ihren Esel als Transportmittel auf dem das gesamte Habe mitgeführt wurde. Einige Esel entsprangen oder der Besitzer verstarb und die Esel verwilderten und vermehrten sich. Nun, für so blöd wie man die Esel immer hält, sind sie anscheinend doch nicht. Wo es interessant ist in Amerika, bleiben Touristen nicht aus. So auch in Oatman. Am Vormittag kommen rund ein Dutzend Esel von den Bergen und machen es sich dort bequem. Warum? Weil sie genau wissen, dass die Fremden ihnen Häppchen zum Fressen anbieten, die sie in den Bergen nicht finden. Die Esel haben in dem Ort alle Rechte auf der einzigen Straße, also der Rt.66. Aber Vorsicht, Schilder zeigen an, dass Esel ausschlagen und beißen können.

                                                                                                 

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Die Polizei hat mich einige Male erwischt, weil ich ein paar Meilen zu schnell war, trotzdem ich etliche Jahre einen Radarwarner hatte. Es war in Colorado, wahrscheinlich so um 1975, (zu EC Scheck Zeiten) als in einer 30er Zone plötzlich hinter mir das bekannte Leuchten mit den roten und blauen Farben erschien. OK, in den USA fährt man rechts an den Straßenrand und bleibt im Auto sitzen bis sich der Officer bequemt, an das Fahrzeug des "Verbrechers" zu gehen. Fast immer überprüft die Polizei vorher, ob das Auto als gestohlen gemeldet wurde, ob es eventuell unbezahlte Park- und Strafzettel gibt oder sonst etwas nicht stimmt. Dann verlangt der behutete Herr Führerschein und Zulassung. 99% aller Verkehrspolizisten sind allein im Auto unterwegs und sie haben immer recht, Zeugen werden nicht gebraucht. Also war ich zu schnell, wurde mir berichtet und es ist eine Strafe in Höhe von 50 $ fällig. Bargeld oder Scheck wurde verlangt. Damals waren bei uns noch die Euroschecks im Einsatz und so zückte ich einen EC Scheck und bei "Währung" machte ich ein Dollarzeichen, ohne den Vermerk "US". Da zeigte sich der Herr recht freundlich, vermeintlich nahm er an, es gäbe nur den amerikanischen Dollar, gab mir einen Umschlag mit einer vorgedruckten Adresse, in den ich den Scheck legen musste und bat mich seinem Wagen zu folgen. So fuhren wir ein paar Meilen bis zu einem Briefkasten, dort wurde mir der Brief wieder ausgehändigt und unter den strengen Augen seiner Hohheit musste ich den Umschlag selbst einwerfen. Einige Tage später war ich wieder zurück in der Heimat und berichtete meiner Bank von dem Vorfall. Hongkongdollar sind gemeint, sagte ich, denn die waren damals nur ein paar Pfennige wert, doch ich wurde sofort beruhigt, denn alle eingehenden, internationalen Schecks gingen über Frankfurt und die bearbeiteten nur Schecks mit europäischer Währung. Dieser Kelch oder besser gesagt, die 50$ sind an mir vorübergegangen. Ich habe nie wieder von der Angelegenheit gehört.

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Arizona, Anfang der 70er Jahre. Auf der 160 vom Indianerdorf Tuba City nach Kayenta. Diese Strecke ist eigentlich zum Schnellfahren gemacht. Als mich ein Navajo- Officer anhielt war es mit der Herrlichkeit vorbei. Die Strafe würde so hoch ausfallen, dass er es bei einer Bezahlung nicht belassen kann. Ich mußte einen Wisch unterschreiben auf dem ich mit meiner Unterschrift glaubhaft versicherte, dass ich mich innerhalb von drei Tagen auf dem Gericht in Flagstaff melde. Ich war auf dem Weg nach Denver und in ein paar Tagen ging mein Flugzeug, ich konnte unmöglich zurück nach Flagstaff und ich wollte auch nicht. Also ließ ich die Sache "ruhen". Von amerikanischen Bekannten erfuhr ich dann, dass ich für die nächsten fünf Jahre in Arizona auf der Fahndungsliste stehen würde. Fünf Jahre lang, immer wenn ich in Arizona war, blieb ich penetrant vorsichtig, ob Geschwindigkeit, Parken oder sonst was. Das Gericht in Flagstaff hat mich nie gesehen.

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Es war auf dem Natchez Trace Parkway vor 30 oder 40 Jahren im Staate Mississippi, als ich mit Schwung in eine unübersichtliche Kurve fuhr und genau in dem Augenblick kommt mir ein Polizeifahrzeug entgegen. Mein Radarmelder hatte noch gepiepst, aber in Kurven kommen die Signale immer recht spät. Im Rückspiegel konnte ich schon sehen, dass der Officer bremste und umdrehte, also mir nachfuhr. Das übliche Prozedere und als ich meinen grauen, uralten, verwaschenen Führerschein vorzeigte fragte er forsch: "das soll ein Führerschein sein?" Nachdem ich bejahte und meine Begleiter dies bestätigten, flog der Führerschein mit den nicht gerade freundlichen Worten "go and drive slow" durch das Fenster. Gott sei Dank, er hatte es eilig.

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Irgendwo in Colorado. Blaulicht, Martinshorn hinter mir, ich rechts ran, ganz vorschriftsmäßig. Gerade am Abend zuvor wurde ich auch von der Polizei angehalten aber nur verwarnt. "Jetzt reichts aber, nicht schon wieder" schrie meine Begleiterin und eilte aus dem Auto. Das war für den Officer zu viel. Er zog seine Pistole und hielt sie im Anschlag auf die Lady. "Sofort zurück in den Wagen, sonst schieße ich" schrie er. Als ich ihm erklärte, dass wir am Abend vorher schon eine Kontrolle wegen nichts hatten, und die Frau weder englisch konnte noch die amerikanischen Gepflogenheiten, beruhigte er sich und wir konnten weiter. Er suchte einen Typen, der das gleiche Automodell fuhr wie wir.

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In Reno, Nevada bin ich beim Abbiegen auf die falsche Spur geraten ohne es zu merken. Kurz darauf ertönte hinter mir ein Martinshorn, begleitet mit vielen bunten Farben. Ich fuhr rechts an den Randstein wie es Vorschrift ist und wartete auf den Beamten, der wie üblich erst überprüfte ob das Auto eventuell als gestohlen gemeldet wurde. Er schlenderte langsam auf mich zu und fragte nach Führerschein und Zulassung. Ich antwortete ganz frech "ich germany, no englisch, no kapito". Nach einigem Kauderwelsch forderte er per Funk einen Dolmetscher an. Schon nach wenigen Minuten kam auf einem dicken Motorrad ein Officer mit vielen bunten Abzeichen an seiner Uniform angerauscht. Er ging freundlich mit ausgestreckter Hand auf mich zu und begrüßte mich mit den Worten "ich Frankfurt, Äppelwoi and Fräulein wunderbar". Das war sein ganzer Wortschatz in deutsch. Er unterhielt sich mit seinem Kollegen und gab ihm die Anweisung, dass er mir eine Verwarnung ausstellen und mich dann fahren lassen soll. Ich wurde noch recht nett mit einem "Auf Wiedersehn" verabschiedet, bevor die beiden mit Karacho davonbretterten.

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Manche Polizisten sind Fremden gegenüber recht freundlich und stellen nur eine kostenfreie Verwarnung aus. In fast allen Fahrzeugen sitzt immer nur ein Beamter und der hat immer recht!

 Ich habe festgestellt, dass in den letzten Jahren nicht mehr so viele Geschwindigkeitskontrolleure an den Straßen stehen wie noch vor 10 oder 20 Jahren. Das hat sicher auch damit zu tun, dass auf vielen Interstates das Limit bis zur Höchstgeschwindigkeit von 80 Meilen (gut 120 km h) erhöht wurde. Ab 1973, als wegen der ersten Ölkrise bundesweit das 55 Meilen (gut 90 km h) Gebot eingeführt wurde, standen die Herren noch an allen Ecken und Enden.

In Montana galt das Gebot natürlich auch aber es wurde jahrzehntelang nie kontrolliert. Das wussten die Porsche- und Ferrarifahrer und alle anderen mit schnellen Autos selbstverständlich und fuhren zum "ausfahren der Bonzenschlitten" mal kurz übers Wochenende nach Montana. Heute soll gelegentlich auch kontrolliert werden.

 

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ELVIS. Nun, ich bin nicht der Superfan, aber ich mochte ihn und kann auch heute seine Songs noch hören, wenn es nicht die abgenudelten sind. Am 23. März 1975 kam ich mit Begleitung in Las Vegas an und auf den Straßen waren überall Fahnen angebracht mit der Aufschrift "Elvis now" . Meine Partnerin, die auch Elvis mochte, hatte am nächsten Tag Geburtstag und da lag es Nahe, sie zu einem Elvis Auftritt einzuladen. OK, während die Lady ein Nickerchen machte, wir waren müde von der langen Anreise, fuhr ich in der Mittagszeit zum Hotel Hilton. In der Hotelhalle war ein Vorverkaufsstand für Konzertkarten, auch für Elvis. Mit stolzer Brust ging ich zu den beiden Hübschen und fragte nach Karten für die Elvis Vorstellung. Ich wurde gefragt, ob ich heuer im Herbst oder für nächstes Jahr plane. Nachdem ich geantwortet hatte, "nein, nein, heute" brachen die beiden in ein schallendes Gelächter aus, sodass sich die Menschen in der Hotelhalle verdutzt umdrehten um zu sehen was da los ist. Wir sind seit fast einem Jahr für heute ausverkauft, wurde mir erklärt.

Ich war natürlich mit den Gepflogenheiten in Las Vegas vertraut und so verlangte ich nach dem Maitre, also dem Saalchef. Er kam nach einer Weile, ich stellte mich vor und fragte nach zwei Karten für heute Abend, ich würde ihm auch 50$ Tip geben, Trinkgeld heißt in Amerika Tip. Er antwortete kühn und arrogant nur kurz "100". So zahlte ich dann wohl oder übel die Dollars. Am Abend beim Eingang durften wir uns in der VIP Reihe anstellen, die 1000 "regulären" Besucher mussten sich in einer Schlange aufreihen, die bis auf die Straße reichte. Dann führte uns der übliche Platzanweiser mit offener Hand in die heiligen Hallen. 20$ beförderte ich in das Batschhanderl. Er schaute enttäuscht und meinte, dass er uns noch etwas näher zur Bühne in eine der zahlreichen Sitzgondeln quetschen könnte. Das sollte bedeuten, mit einem etwas höherem Schmiergeld wäre da was zu machen. Ich wollte nicht mehr bezahlen und so erhielten wir Plätze, die wir auch ohne die 20$ bekommen hätten.

Die Plätze waren ok. Ich habe ein paar Fotos gemacht, was eigentlich streng verboten war. Die Apparate hatten damals noch ein relativ lautes Klickgeräusch und kaum geknipst, schon klopfte mir einer der vielen herumstehenden Sicherheitstypen auf die Schulter und bat mich zur Seite. Ich soll sofort den Film aus der Camera nehmen. Nach langer Bettelei und wir sind doch extra wegen der Schau aus Germany gekommen, durfte ich mich wieder setzen mit Film, musste aber versprechen, nicht mehr zu fotografieren.

Das Eintrittsgeld in Höhe von 25$ pro Person kam noch extra dazu, da sind dann allerdings 2 Drinks inklusive. Die Schau war erwartungsgemäß gut und dauerte eineinhalb Stunden.

Alle Veranstaltungen in Vegas enden pünktlich, Zugaben gibt es nicht und die werden auch nicht verlangt. Das weiß man in der Spieler- und Vergnügungsstadt. Wir wohnten im damaligen Sands Hotel, es wurde wie so viele andere abgerissen und ein neues gebaut. Heute steht an der Stelle das tolle Venetian.

Es war zwar für die damalige Zeit, und bei einem Dollarkurs von etwa 1 $ zu 4 Mark, ein recht teurer Spaß, im Nachhinein muss ich sagen, es hat sich gelohnt, zwei Jahre später gab es den King nicht mehr. Ich glaube, das Personal rund um die Schaus, nicht nur bei Elvis, verdient mehr als die Künstler selbst. Inzwischen ist es nicht mehr ganz so einfach für Nebeneinnahmen, denn das IRS, die Finanzbehörde, kontrolliert jetzt mit eiserner Hand.

Auch bei den Automaten hat sich einiges getan. Leider gibt es seit ein paar Jahren keine Münzen mehr, das Geklimpere kann man nicht mehr hören, die Spielapparate geben die Gewinne nur noch in Form von Gutscheinen aus, die man dann an Kassen gegen Bargeld eintauschen kann.

Bei den Diaschaus sollten sich Elvis Fans "Elvis' Memphis" nicht entgehen lassen, auch bei den Dias "Südstaaten" gibt es einiges über Elvis.

 

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Mountain View, Arkansas: Für Oldtime Country - Folk - Bluegrass und Gospelliebhaber

 

In dem 3000 Einwohner Örtchen Mountain View im nördlichen Arkansas mitten in den Ozark Bergen gibt es etwas zu sehen, zu erleben und vor allen Dingen zu hören, was auf der Welt wirklich einmalig ist.Von Mai bis Oktober treffen sich hier Menschen, zugegeben überwiegend Männer, um zu musizieren. Die Meisten versammeln sich an den Wochenenden, aber auch unter der Woche, rund um das Rathaus in Gruppen von fünf bis 10 Personen.

Jeder sucht sich die Gruppe aus, die nach seinem Geschmack und zu seinem Können reicht. Wenn es nicht paßt, geht man zu einer anderen Gruppe und das können bis zu zwanzig unterschiedliche sein. Viele Ortsansässige sind da, aber auch aus dem Umkreis von mehreren hundert Meilen. Ja, und jetzt kommts: Keiner spielt, um ein Trinkgeld zu erhaschen oder er würde gar etwas verlangen, nein, die alle spielen nur "aus Spaß an der Freud". Alle spielen ohne Noten und das viele, viele Stunden lang, ohne Unterbrechung bis spät in die Nacht.Da sind Rechtsanwälte, Doktoren, Handwerker, einfache Arbeiter und wer weiß was dabei, viele bereits pensioniert. Woher kommt dieser Hang zur gemeinsamen Musik?

 Mountain View, war ein richtiger Hillbilly-Ort und mußte bis 1930 ohne Strom auskommen, erst in den 1950er Jahren wurde die erste richtige Straße gebaut, Pferdewagen belebten noch lange das Straßenbild. So weit so gut, Kino gabs nicht, Radio und Fernsehen kamen sehr spät, also wurde Musik gemacht, oft auf selbstgebastelten Instrumenten. Nachbarn saßen zusammen und sangen und spielten ihre Weisen. "Hausmusi" eben, wie es so schön bei uns in südlichen Gefilden heißt. Diese Tradition hat sich bis heute erhalten und so treffen sich Amateure, die oft besser als Profis sind, in Mt. View, Arkansas.

Ein kostenloser Augen- und Ohrenschmaus in einem Ort, von dem sicher noch nicht viele gehört haben.Für die 3000 Einwohner stehen 6 Kirchen zur Verfügung, alle mit eigenem Pfarrer, das ist bei uns auf den Dörfern recht selten geworden.

An jedem letzten Samstag im Oktober ist das weithin bekannte "Outhouse Race". Da werden Räder unter die Häuschen mit den Herzerln gemacht, einer sitzt drin und die Frauen schieben, oder umgekehrt. Preis und Pokal sind den Siegern sicher.

 In Mt. View ist auch das www.OzarkFolkCenter.com mit vielen Veranstaltungen aus dem Folk- und Oldtimebereich. Vorstellungen sind von Mitte April bis Ende Oktober jeweils  Dienstag bis Samstag ab 19 Uhr, der Eintrittspreis beträgt für die ca. zweistündige Schau ca. 12 US$.

 Ein besonderer Genuss erwartet die Gäste in der Barn des leider verstorbenen Jimmy Driftwood. Jeden Freitag und Sonntag gibt es eine ca. zweistündige Schau bei kostenlosem Eintritt, wobei Spenden erwartet werden. Das Publikum ist weiß und 60+ - genau wie die Künstler. Wenn man diese Art von Musik mag, ist ein Besuch ein bleibendes Erlebnis.

 Zu empfehlen: auf YOUTUBE "Mountain View Arkansas" eingeben.

Informationen für Countrymusic Fans:  www.countrymusicinusa.jimdo.com  

                                                                                             

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Irgendwo im Mittleren Westen ( das sind die Staaten um Illinois, Michigan, Minnesota, Missouri, Kansas, Nebraska, Iowa  usw.) hielt ich an einer Eisdiele und verlangte zehn Kugeln Eis. Er möge sie bitte in einen großen Becher geben und ich werde ihm die gewünschten Sorten sagen. Nein, in einen großen Becher kann er die Portionen  nur nach Gewicht verabreichen. Ok, meinte ich, dann bekomme ich eine Kugel Erdbeer in einen kleinen Becher, eine weitere Kugel Zitrone auch in einen kleinen Becher, immer mit einem Löffelchen und so war die Theke bald voll mit 10 Bechern, gefüllt mit jeweils einer anderen Sorte Eis. Nun wurden 10 Becher mit Löffeln verbraucht, die Kosten dafür waren ungleich höher als wenn ein großer Becher benutzt worden wäre. Solche und ähnliche Unzulänglichkeiten sind mir unzählige Male passiert. Da wird dem Mann bei der Einstellung erklärt, dass die großen Becher für den Verkauf nach Gewicht gehören und die kleinen für den normalen Kugelverkauf. Eigeninitiative ist bei den unteren Angestellten unbekannt. An anderer Stelle habe ich schon einmal mitgeteilt, in Amerika gibt es keine Lehrstellen, nur Jobs und ich bin sicher, der Eisverkäufer hat es bereits zum mindesten in einem Dutzend "Berufe" versucht. 

                                                                                             

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"ich will 'nen Cowboy als Mann" sang einst Gitte. Ich saß auf einer Bank mit schöner Aussicht direkt am Grand Canyon. Wie so oft hatte ich einen schicken, hellgrauen Cowboyhut auf meinem müden Haupt. Plötzlich ein Gekreische und Jubellaute, als ein Schwarm junger Japanerinnen neben, unter und über mir sich auf der Bank breitmachen. "Piktscha, Piktscha" riefen, nein, schrien sie, alle wollten ein Bild mit einem "echten" Cowboy haben. Meine Erklärungen, dass ich aus Germany sei, haben nicht gefruchtet oder wurden nicht verstanden. Sicher klebt der falsche, richtige Cowboy in Fotoalben, oder gar an der Wand in japanischen Wohnstuben.

                                                                                                

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 Links - rechts auseinander zu halten, ist für viele Amerikaner schwierig. Viele Male, wenn ich nach dem Weg gefragt habe, wurde mir freundlich und lauthals geantwortet, "left, just go left, always left" aber mit dem Arm, oft auch mit beiden Armen zeigten sie nach rechts. Was sollte gelten, links oder rechts? Ich habe mich stets an die Armbewegungen gehalten und das war meistens richtig.

 20 bis 30% der Amerikaner haben das Angularis-Sydrom, also eine links-rechts Schwäche.

                                                                                                

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"Sie müssen uns unbedingt besuchen, wenn Sie wieder in der Gegend sind" ist ein in Amerika beliebter und gängiger Abschiedsgruß. Frei übersetzt heißt das, "hoffentlich sehen wir diese Leute nie mehr wieder". Dr. Robert C. Larson schrieb in seinem leider längst vergriffenen Buch "Fast alles über die Amerikaner" : " Irgendwie hat es noch kein Blau- oder Rotbuch der Etikette für notwendig gehalten, arglose Besucher, die mit den amerikanischen Gepflogenheiten nur wenig vertraut sind, vor dieser milden Form der Heuchelei zu warnen."

Einige meiner Bekannten haben tatsächlich Besuche abgestattet und wurden allesamt mit windigen Ausreden von den überraschten Amerikanern abgewimmelt. Andere Länder, andere Sitten.

 

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Ein paar  mal im Jahr machte ich einen Lunchstopp in einem netten Lokal in der Nähe der Twincity Bristol im südlichen Virginia.

In diesem Restaurant hingen mindestens 30 oder gar 40 Bilder mit mittelprächtiger Qualität. Das wäre nicht erwähnenswert, aber alle Gemälde hingen schief mit Hang nach rechts oder links. Das störte mich maßlos und ich ordnete alle Bilder so, dass sie gerade waren. Die Wirtin war nett und bedankte sich bei mir mit einem Stück Apfelkuchen, eine Spezialität in dieser Gegend.

Immer wenn ich das Lokal  betrat, man kann es sich denken, hingen die Bilder wieder schief und die gleiche Prozedur, sie wurden von mir richtig ausgerichtet.

Nach etwa einem Jahr kam ich wieder und wurde schon am Parkplatz erkannt. Ein Mädchen rannte in das Lokal und schrie: "die Bilder, die Bilder". Als ich eintrat, war das gesamte Personal mit den Bildern beschäftigt. "No work today"  riefen sie mir entgegen.

 

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Wie ich schon an anderer Stelle mehrfach kundtat, war ich recht oft in Nashville, Tennessee. Mit ein paar Leuten machte ich eine kleine Führung durch die Stadt. Unter anderem besuchten wir auch den damals nicht sehr erfolgreichen Club von George Jones.

Etwa vier Wochen später kam ich wieder nach Nashville und wir bummelten durch die Music City. Ich erklärte meinen Begleitern, dass sich an der nächsten Ecke der berühmte George Jones Club befindet. Kaum waren wir um den Häuserblock,  oh Schreck, ich traute meinen Augen nicht, aber der Club war weg. Einfach weg und auf dem Gelände konnte man gegen Gebühr sein Auto parken. Wahrscheinlich brachte ein Parkschein mehr als der Club vom guten, alten George.

 

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Die Geschichtchen aus USA können jetzt auch bei Windows 10 unter sway zu lesen sein. 

 

 

Stories abseits der großen Touristenpfade

 

Wanderer kommst du nach.....St. Louis dann wirst du die größte Brauerei der Welt besichtigen und auf den Arch fahren.

Als ich mich anstellte, um auf den großen Bogen zu fahren, spürte ich schon ein kleines Knurren im Magen.  Die Kapseln, die mutige Leute auf den höchsten Teil transportieren sind schon sehr gewöhnungsbedürftig und ich kann es nicht anders ausdrücken, es sind Kapseln. Stellen Sie sich einen runden Tisch vor und unter diesem zwängen und kauern sich 8 bis 10 Menschen in einem Kreis eng aneinander. Ratternd fahren die Gondeln in einem Bogen, der Konstruktion des Archs folgend, nach oben. Überraschend ist auf der Höhe viel Platz vorhanden und durch große Glasscheiben blickt man auf die Stadt und den Mississippi. Die anschließende Abfahrt ist allerdings genauso atemberaubend und eng wie die Auffahrt. Wegen der Aussicht ist es m.E. nicht wert die relativ beschwerliche Tour zu machen aber die Bezwingung der Sehenswürdigkeit allemal. Ich bin eigentlich kein ängstlicher Mensch aber man kann es mir glauben, ich war heilfroh als ich die Ölsardinenschachtel wieder verlassen durfte und festen Boden spürte.

 

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Unter Dampf auf den Mount Washington in New Hampshire ......ist auch ein kleines Abenteuer für mutige Touristen. Eine uralte Lok zieht einen Waggon mit etwa 60 Personen auf den fast 2000 Meter hohen Berg. Die Gleise der weltweit ersten Zahnradbahn für Passagiere wurden auf rohe Baumstämme verlegt. Die Eröffnung der reinen Touristenbahn war bereits 1869 und galt als Sensation. Immerhin beträgt die Durchschnittssteigung 25% bei einer maximalen Steigung von 37%. Nur die später errichtete Pilatusbahn in der Schweiz ist mit 48% steiler.

Für die 5 Kilometer lange Strecke braucht die Bahn 90 Minuten, ein Stopp zur Wasseraufnahme inbegriffen.

Bei der Fahrt fiel mein Blick stets auf den Antrieb, der nichts anderes war als ein Lederband, verbunden mit zwei Scheibenrädern und mit ratternden, flatternden Bewegungen die hoffentlich ahnungslosen Menschen nach oben brachte. Ich hatte die Ahnung, nein, ich hatte die Gewissheit, dass 1929 bei der Abfahrt ein Zahn aus dem Zahnkranz brach und die Fahrzeuge ungebremst nach unten rasten, und unterwegs zerschellten. Alle Passagiere konnten sich durch Absprung retten, bis auf einen Fotografen.

Der Vorfall war lange her und bevor ich geboren wurde, das waren auch nicht meine Bedenken. Viel mehr dachte ich an das Unglück, das 1958 bei der Drachenfelsbahn im Siebengebirge bei Königswinter passierte, hatten die beiden doch ähnliche Antriebssysteme.  18 starben, 112 wurden verletzt, teilweise schwer. Auch da raste die Bahn ohne Bremsen nach unten.

Heute fährt die Cog Railway nur noch am frühen Morgen mit Dampf, alle späteren werden mit modernen Dieselloks bespannt. Immerhin verbrauchen die Dampfloks pro Fahrt eine Tonne Kohle und 3800 Liter Wasser und da ist Diesel wesentlich günstiger.

Auf der gegenüber liegenden Seite des Berges kann man gegen Gebühr auf einer ungeteerten Straße mit dem PKW die Höhe erklimmen.

Der Mt. Washington ist auch Teil des 3.500 Kilometer langen Appalachian Trail  von Georgia nach Maine, über den schon einige Male ein recht gut gemachter Film im Fernsehen gezeigt wurde. 

Auf dem Berg wurde 1934 mit 372 km/h die höchste Windgeschwindigkeit gemessen, die bis 1996 jemals protokolliert wurde, ausgenommen Hurricans. Oben ist es immer windig und recht kalt, der Berg bietet eigentlich nicht viel, einfach ausgedrückt, es ist trostlos. Die Baumgrenze liegt bereits bei 1300 Meter.  

 

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Rayne ist ein kleines Örtchen in Louisiana an der I-10 zwischen Lafayette und Lake Charles also auf dem Weg von New Orleans nach Houston, Texas. Es hat den Titel" Frog Capital of the World" (Froschhauptstadt der Welt).

In den Sümpfen in dieser Gegend gab es schon seit Menschengedenken recht große Frösche. Ein findiger Geschäftsmann aus Rayne hat die Frösche in großem Stil gefangen und nach Frankreich exportiert wo sich die Chefköche der guten Restaurants und deren Gäste an den Tieren erfreut haben.

Vom 11. bis 14. Mai 2016 findet in Rayne zum 44. Mal das "Frog Festival" statt. Da gibt es Wettbewerbe mit Froschrennen und das weithin bekannte Weitspringen. Gruppen mit Zydeco- und Akkordeonmusik treten auf, eine Froschkönigin wird gewählt und natürlich eine Parade, in Amerika gibt es kein Fest ohne eine Parade und wäre sie noch so klein.

Ich war in Rayne ohne Fest und da erschien mir der Ort doch recht verschlafen zu sein. Allerdings, viele Häuser und Wände sind mit sehr schönen, künstlerisch gut gemachten Gemälden (murals) mit Fröschen verziert. Auch einige Froschfiguren stehen am Straßenrand.  

Siehe auch nachfolgende Fotos.    

 

 

    

 


                                                                

 

Copyright für alle Seiten: 2015 Walter Vogel                                                                                               

 

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         Bitte sehen Sie sich auch die Seiten Movie Locations I und II an

 

 

Filme - Movies - Stars

 

An den Vasquez Rocks fahren die meisten Touristen ahnungslos vorbei, egal ob sie von Simi Valley nach Lancaster auf der 14 in Richtung Tal des Todes fahren oder umgekehrt. An diesen pittoresken Felsgebilden wurden über 200 Film- und Fernseh- produktionen gedreht. Hier können nur ein paar genannt werden:  Rauchende Colts - Bonanza - Kobra übernehmen Sie - Kung Fu - Sliders - Buffy  - Dracula - Planet der Affen - Star Trek - Big Bang ..... und viele weitere.

Für die Hollywood Produzenten war es relativ einfach, in dieser herrlichen Naturkulisse zu drehen, ist sie doch nur 50 Kilometer von den Studios entfernt und die Akteure konnten bequem am Abend ins eigene Bett. 

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Knapp 90 Kilometer weiter nördlich auf der 14 befindet sich ein weiterer Filmspot, der Red Rock Canyon. Hier drehte auch Alfred Hitchcock. Über 100 Filme wurden seit 1931 in diesen farbenfrohen Felsformationen gedreht, auch Fernsehserien wie z.B. Lassie - Hondo - High Chaparral - Bonanza - Battlestar Galactica.  Leider wurde ein Teil der roten und gelben Felsen durch Hochwasser und Erdbeben zerstört aber auch der Rest bietet noch herrliche Fotomotive. Hier sind ein paar namhafte Stars, die hier Filme gemacht haben: Ronald Reagan, Glenn Ford, Gregory Peck, Frank Sinatra & Dean Martin, Humphrey Bogart usw.

Achtung! Es gibt in den USA mehrere Red Rock Canyons.

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Weitere 150 Kilometer nördlich auf der 14 und 395 wird Lone Pine erreicht. An der einzigen Ampel in diesem kleinen Ort biegen die wenigsten Touristen links zu den Alabama Hills ab. Das ist eigentlich gut für alle, die doch in Richtung der Sierra Nevada (span. "mit Schnee bedeckte Berge") fahren. Sie sind dann ziemlich allein inmitten  dieser herrlichen Felsformationen.

An die 500 Filme wurden hier gedreht, davon über 300 Western. Es gibt kaum einen der Stars, der hier nicht gedreht hätte. Direkt an der kurz beschilderten Movie Road rechts auf ungeteerten aber gut zu fahrenden Wegen zu den Plätzen der Filmaufnahmen. Genaue Karten gibt es in den Motels oder im sehenswerten Western Film Musem in Lone Pine. Jedes Jahr findet am Columbus Day Weekend (2. Wochenende im Oktober) das drei Tage dauernde Western Film Festival statt. Sehr interessant für Fans. 

 

 

 

                                               Alabama Hills bei Lone Pine im östlichen Kalifornien

                                                                   Vasques Rocks bei Los Angeles


 

DIE RANCH IST LEIDER 2018 DURCH EIN WALD-FEUER ZERSTÖRT WORDEN

 

 Die Paramount Ranch in den Santa Monica Mountains ist für Filmfans ein muss. Von Los Angeles über Malibu oder die 101 ist diese open air Filmlokation leicht zu erreichen. Hunderte Filme schon seit Stummfilmzeiten wurden an diesem Set gedreht. Durch neue Techniken werden kaum noch Filme in der Natur gemacht aber u.a. kamen die Flintstones (Fred Feuerstein) 1999 und bis vor ein paar Jahren auch die Serie mit Dr. Quinn hier zur Geltung.

Gary Cooper, Clark Gable, Cary Grant, Maurice Chevalier, Marlene Dietrich, Warren Beatty, Barbara Stanwyck, Bob Hope und viele andere haben hier ihre Kunst zum Besten gegeben.     

 

Wenn gedreht wird, stehen und liegen Gegenstände vor den Häusern und Statisten bevölkern die Straßen.
Wenn gedreht wird, stehen und liegen Gegenstände vor den Häusern und Statisten bevölkern die Straßen.

                                                         Paramount Ranch - Movie Location

          Oberer Pfeil : Lone Pine mit Alabama Hills   ------ unterer Pfeil: Red Rock Canyon & Vasques Rocks